Ärzt*innen. Jurist*innen. Physiker*innen. Geisteswissenschaftler*innen. Psycholog*innen. Jeden Tag kommen Menschen mit viel Wissen und Kompetenzen in die Schweiz. Menschen, die ihr Herkunftsland verlassen mussten, in der Schweiz Asyl beantragt haben und sich nun hier einbringen möchten. Doch der Weg an die Schweizer Hochschulen und den qualifizierten Arbeitsmarkt ist für viele Geflüchtete – trotz ihrer Qualifikationen – voller Hürden. Hohe sprachliche Anforderungen, nicht anerkannte Vorbildung und Diplome und die Frage der Finanzierung erschweren die (Wieder-)Aufnahme eines Studiums. Der Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS) setzt sich mit den beiden Projekten Perspektiven – Studium und INVOST – Integrationsvorstudium an Fachhochschulen für die institutionelle Öffnung und mehr Chancengerechtigkeit beim Zugang zur Hochschulbildung für Geflüchtete ein.
Perspektiven – Studium wurde 2016 vom VSS lanciert, um den Hochschulzugang für Geflüchtete zu erleichtern. Bis heute beraten wir Geflüchtete, unterstützen lokale Projekte, informieren Fachpersonen und setzen uns politisch für eine Veränderung ein.
Die Projektarbeit basiert auf dem Positionspapier und den Forderungen “Hochschulzugang für studentische Geflüchtete”, die im Jahr 2016 erarbeitet wurden. 2020 haben wir gemeinsam mit über 50 studentischen Geflüchteten und freiwillig engagierten Studierenden die Forderungen überarbeitet. Hier finden Sie unsere aktuellen Forderungen.
Herzstück des Projekts ist die Informationsplattform www.perspektiven-studium.ch. Die Webseite stellt wichtige Informationen zum Hochschulzugang – spezifisch für Geflüchtete und Personen, die Geflüchtete beraten zur Verfügung. Seit 2016 sind zudem über 17 lokale Projekte entstanden, die Geflüchtete direkt an der jeweiligen Hochschule mit gezielten Vorbereitungs- und Fördermassnahmen unterstützen. Unter Übersicht Hochschulprojekte finden Sie alle wichtigen Informationen und Kontaktdaten.
Damit hochqualifizierte Geflüchtete auf ihrem Weg gezielt beraten und unterstützt werden, informieren wir Fachpersonen des Bildungs- und Integrationsbereichs und bringen verschiedene Akteur*innen an einen Tisch. Und nicht zuletzt setzen wir uns national-, kantonal- und hochschulpolitisch für eine Verbesserung des aktuellen Bildungszugangs für Geflüchtete ein.
Beratung
Sind Sie in die Schweiz geflüchtet und möchten hier ihre Diplome anerkennen lassen und (weiter-) studieren?
Beraten und begleiten Sie geflüchtete Personen und benötigen Informationen rund ums Studium?
Wollen Sie ein Projekt für die Förderung hochqualifizierter Geflüchteter aufbauen?
Dann melden Sie sich bei uns. Perspektiven – Studium unterstützt sie gerne mit Wissen & Netzwerk.
Kontakt
Projektteam Perspektiven – Studium VSS: Sabine Zurschmitten, Nora Burla und Simone Keller,
perspektiven-studium@vss-unes.ch
Aktueller Einblick
Kompass UniBE – Eine neue Praxis der „Integration“? | bsz bärner studizytig | 12. März 2023
Heute brauchen akademisch gebildete Flüchtlinge noch Glück | Bildung Schweiz | Dezember 2022
Partner
Das Projekt INVOST – Integrationsvorstudium an Fachhochschulen ermöglicht qualifizierten geflüchteten Menschen sich mit gezielten Fördermassnahmen auf ein reguläres Studium an einer Fachhochschule vorzubereiten. Indem Geflüchteten mit Studienpotential akademische Brückenangebote zur Verfügung stehen, wird die Integration über den tertiären Bildungsweg ermöglicht.
INVOST ist ein Kooperationsprojekt des VSS mit der Fachhochschule Westschweiz HES-SO und der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW.
Seit Herbstsemester 2021 haben Geflüchtete mit Studienabsicht und Studienpotenzial an den beiden Fachhochschulen die Möglichkeit, sich Kompetenzen für ein Hochschulstudium anzueignen. Die Angebote umfassen Sprachkurse, teilweise fachliche Kurse und/oder die Möglichkeit, als Gasthörer*in an regulären Kursen teilzunehmen. Sofern sie noch nicht über die erforderlichen Praxiserfahrungen für ein Fachhochschulstudium verfügen, ist zudem die Absolvierung eines Praktikums vorgesehen. Die Geflüchteten werden im Studienalltag durch ein Mentorat und Coaching seitens des Hochschulpersonals und/oder der Studierenden unterstützt. Nach Abschluss des Brückenangebots werden Personen zum Studium zugelassen, die die regulären Zulassungsbedingungen der Hochschulen erfüllen.
Während die FHNW und die HES-SO für die strukturelle Umsetzung der Brückenangebote verantwortlich sind, unterstützt die Projektleitung INVOST beim VSS die beiden Hochschulen beratend bei der Umsetzung. Darüber hinaus begleitet sie weitere Fachhochschulen, die sich für den Hochschulzugang von Geflüchteten engagieren und fördert den Wissenstransfer und die Multiplikation von Best- Practices. Zudem engagiert sie sich für die Vernetzung und interinstitutionelle Zusammenarbeit von Schweizer Hochschulen, Behörden und Wirtschaftsakteur*innen und leistet Informations- Sensibilisierungs- und Kommunikationsarbeit.
Die unterstützten Brückenangebote sollen als Modelle dienen, um den Öffnungsprozess der Bildungsinstitutionen für einen chancengerechten Hochschulzugang für Geflüchtete weiter voranzutreiben.
Kontakt
Programme d’intégration INVOST HES-SO
Koordinatorin: Céline Minder
Projekstandorte:
- Hochschule für Soziale Arbeit Freiburg
- Haute école de travail social et de la santé Lausanne
- HES-SO Wallis
- HES-SO Genf
- Haute Ecole d’Ingénierie et de Gestion du Canton de Vaud
Projektleitung INVOST VSS:
Rahel Müller Aho
Projekt Integral an der Fachhochschule Nordwestschweiz
Koordinator: Andrea Flora Bauer
Projekstandorte:
Einblick
Qualifizierte Geflüchtete an der Fachhochschule Westschweiz HES-SO und der Hochschule für Technik FHNW
(Mit freundlicher Genehmigung der ASYL-Redaktion, Hrsg. Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH). Die fachjuristische Zeitschrift ASYL kann auf www.asyl.recht.ch abonniert werden.)