Der Verband der Schweizer Studierendenschaften begrüsst das Verhandlungsmandat des Bundesrates. Mit einem klaren Bekenntnis zu Erasmus+ werden die aussenpolitischen Weichen für eine Neuassoziierung des wichtigsten Bildungsprogrammes von Europa gestellt. Nun muss die Finanzierung möglichst bald gestellt werden.
«Es braucht eine möglichst schnelle Assoziierung wie mit Horizon» fordert Gazmendi Noli, Co-Präsident des VSS. Denn während bei Horizon die Finanzmittel bereits eingestellt sind, fehlt bei Erasmus+ diese Finanzierung noch immer. Der VSS fordert den Bundesrat dazu auf, möglichst bald eine Finanzierungsbotschaft zu präsentieren. Dass dies wichtig ist, zeigt auch der Fakt, dass im Februar in 16 kantonalen Parlamenten ein Antrag auf Standesinitiative für die Finanzierung von Erasmus+ eingereicht wurde. Um den Studierenden der Schweizer Hochschulen den bestmöglichen Anschluss an den europäischen Studien- und Forschungsraum zu ermöglichen, aber auch um die Berufsbildung zu internationalisieren, führt kein Weg an eine Vollassoziierung mit Erasmus+ vorbei.
«So wie die Situation für die Schweiz momentan geregelt ist, werden wir als Drittstaat behandelt. Das bedeutet, dass für jeden Austausch ein administrativer Mehraufwand betrieben werden muss, da Schweizer Studierende über eine Schweizer Agentur bei Erasmus+ Anträge für ihren Austausch stellen müssen. Dieser Mehraufwand führt seit Jahren zu einer starken Verschlechterung der Austauschmöglichkeiten verglichen zum ausgebauten und koordinierten Netzwerk von Erasmus+» erklärt Gazmendi Noli.
Die Mobilitätszahlen zeigen es klar: Mit dem Ersatzprogramm SEMP bestehen weiterhin grosse Barrieren. Mit der Reintegration der Schweiz in Erasmus+ werden unter anderem dank der administrativen Vereinfachung alle Personen in Ausbildung profitieren.
Der VSS fordert, dass die Schweiz zum frühestmöglichen Zeitpunkt Erasmus+ beitritt und nicht bis zum neuen Programm im Jahr 2028 wartet. Das würde es der Schweiz ermöglichen, die nächste Laufzeit mitzugestalten. Denn der Schweizer Bildungs- und Forschungsstandort verliert jeden Tag an Wettbewerbsfähigkeit.
Es darf aus Sicht des VSS keine Zeit mehr verloren gehen, damit das Schweizer BFI-Ökosystem möglichst bald von den Vorteilen der europäischen Programme kommen kann. Nur ein Beitritt vor 2028 wird es den Hochschulen und Forschungsinstituten ermöglichen, sich im internationalen Wettbewerb weiterhin zu profilieren.
Für weitere Auskünfte stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Luzian Franzini, Co-Generalsekretär (d/f), sg-gs@vss-unes.ch, +41 79 781 77 36
Gazmendi Noli, Co-Präsident (d), gazmendi.noli@vss-unes.ch, +41 76 675 22 10