Medienmitteilung des VSS vom 1. November 2013
An ihrer gestrigen Sitzung hat die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrates (WBK-N) beschlossen, eine Subkommission einzusetzen, die einen direkten Gegenvorschlag zur Stipendieninitiative ausarbeiten soll. Nach der enttäuschenden Vorlage des Bundesrates besteht nun eine reelle Chance, dass der Stipendieninitiative ein wirkungsvoller Gegenvorschlag gegenübergestellt werden wird. Der VSS bedauert, dass die WBK-N die Stipendieninitiative nicht unterstützt, ist jedoch erfreut, dass die ihr zugrunde liegenden Anliegen ernst genommen werden.
Die Bereitschaft der WBK-N, Verantwortung für das Stipendienwesen in der Schweiz zu übernehmen, ist sehr begrüssenswert. Offensichtlich konnte die WBK-N nicht mehr länger darüber hinwegsehen, in welch desolatem Zustand sich das Stipendienwesen in der Schweiz momentan befindet. Die eingesetzte Subkommission hat die Aufgabe, eine Lösung zu finden, die Mängel im Stipendienwesen zu beheben, den Anliegen des VSS Rechnung zu tragen und damit den Bildungsstandort Schweiz voranzubringen.
Die Stipendieninitiative fordert ein chancengleiches Stipendiensystem. Der Entscheid der WBK-N bestätigt die Notwendigkeit dieser Forderung und stellt die Mitglieder der Subkommission vor die grosse Herausforderung, die Chancengleichheit an den Hochschulen und in der höheren Berufsbildung tatsächlich Wirklichkeit werden zu lassen. Dringend bedacht werden muss dabei, dass sich an der ungerechten Verteilung der Bildungschancen in der Schweiz nicht viel ändern wird, solange die Stipendien nicht materiell harmonisiert werden. Lea Oberholzer, zuständiges Vorstandsmitglied des VSS, sagt dazu: „Wir bevorzugen eine Lösung auf Verfassungsebene und damit die Ausarbeitung eines direkten Gegenvorschlages – eine Revision des Ausbildungsbeitragsgesetzes läuft in Gefahr, zum zahnlosen Papiertiger zu werden“.
Der VSS bedankt sich bei der WBK-N für die Bereitschaft, sich für ein chancengleiches Stipendienwesen einzusetzen und appelliert an die Subkommission, sich ernsthaft mit den Anliegen der Stipendieninitiative auseinanderzusetzen und die Missstände im Stipendienwesen umgehend zu beheben. Es ist Zeit, dass die Politik Verantwortung übernimmt – weil Ausbildung Zukunft schafft!