Der Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS) setzt sich für die Gleichstellung der Geschlechter beim gleichberechtigten Zugang zur Hochschulbildung ein. Deswegen teilt der VSS die Forderungen des Feministischen Hochschulkollektivs Bern (FHB) für den 14. Juni.
In seiner Resolution zur Gleichstellung der Geschlechter an den Hochschulen betont der VSS, wie wichtig die Anerkennung der Geschlechter und die Auswirkungen auf den Zugang zu und die Teilnahme an Studien für die Studierenden in der Schweiz sind. In diesem Zusammenhang möchte der VSS die Forderungen des Kollektivs zur Verbesserung der Studienbedingungen unterstützen. Das Kollektiv, bestehend aus Studierenden der Berner Fachhochschule und der Universität Bern, hat im Vorfeld des Feministischen Streiks 2024 klare und umfassende Ziele formuliert, die an die Hochschulen des Kantons Bern gerichtet sind.
Die Forderungen des FHB im Überblick:
- Anerkennung der Intersektionalität
- Vereinbarkeit
- Chancengleichheit und Barrierefreiheit
- Hochschulen frei von Belästigung und Diskriminierung
- Gleichstellung
- Diskriminierungsfreie Sprache
Eine umfassende Umfrage[1] unter Studierenden der Universität Bern hat besorgniserregende Ergebnisse hervorgebracht: Die psychische Gesundheit der Studierenden ist prekär, wobei Frauen und non-binäre Menschen überdurchschnittlich stark betroffen sind. Zudem gaben 8% der Studierenden an, sexualisierter Belästigung ausgesetzt gewesen zu sein, und jede*r zehnte Studierende ist von Diskriminierung betroffen. Auch an der Berner Fachhochschule haben 7% der Studierenden mit Diskriminierung zu kämpfen[2].
Menschen ohne akademischen Hintergrund[3] oder mit Migrationsgeschichte sind an den Hochschulen unterrepräsentiert und sehen sich mit erheblichen Schwierigkeiten im Studium konfrontiert[4]. Die hohe Erwerbstätigkeit unter Studierenden verdeutlicht die dringende Notwendigkeit von Massnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Studium und Arbeit.
Die Vertretung von FINTA*-Personen (Frauen, intergeschlechtliche, nicht-binäre, Trans-, und agender Personen) in hohen akademischen Positionen bleibt unzureichend, mit nur etwa 30% weiblichen Professorinnen an der Berner Fachhochschule und der Universität Bern[5]. Die Hochschulen sollen sich für Geschlechtergerechtigkeit auf allen Ebenen einsetzen sowie für die Anerkennung diverser Geschlechtsidentitäten.
Auch Barrierefreiheit und die Bekämpfung von Ableismus sind zentrale Anliegen[6]. Menschen mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten sind an den Hochschulen unterrepräsentiert und stehen vor vielfältigen Hürden. Eine barrierefreie Infrastruktur und mehr Flexibilität im Studium sind notwendig, um diese Missstände zu beheben.
Der VSS fordert die Hochschulleitungen der Schweiz auf, diese Anliegen ernst zu nehmen und konkrete Massnahmen zu ergreifen, um eine gerechtere und inklusivere Hochschullandschaft zu schaffen.
Für weitere Auskünfte stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Nadège Widmer, Co-Präsidentin (f/d/e), nadege.widmer@vss-unes.ch, +41 79 290 68 51
Luzian Franzini, Co-Generalsekretär (d/f), sg-gs@vss-unes.ch +41 79 781 77 36
[1] https://sub.unibe.ch/admin/data/files/asset/file/2197/sub-umfrage-2023-grossbericht-final.pdf?lm=1699284939
[2] https://www.bfh.ch/dam/jcr:521397d3-be62-4b8e-a374-d9919e34b0f5/Aktionsplan-Chancengleichheit-Diversity-2021-2024.pdf
[3] https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bildung-wissenschaft/bildungsindikatoren/themen/zugang-und-teilnahme/soziale-herkunft-hs.html
[4] https://dam-api.bfs.admin.ch/hub/api/dam/assets/18584280/master
[5] https://www.unibe.ch/universitaet/portraet/zahlen__und__fakten/personaldaten/index_ger.html
[6] https://www.nzz.ch/zuerich/universitaet-zuerich-in-er-kritik-zu-wenig-hilfe-fuer-menschen-mit-behinderung-ld.1822193