Der Bundesrat bleibt hart – der VSS verurteilt einen Frontalangriff auf die Chancengleichheit 

25.06.2025

Bern, 25. Juni 2025 – Der Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS) reagiert mit grosser Enttäuschung auf die heute veröffentlichte Budgetbotschaft des Bundesrats zum Entlastungsprogramm 2027. Trotz über 1500 Vernehmlassungsantworten und breiter Kritik hält der Bundesrat an drastischen Kürzungen im Bildungsbereich fest. 

Insbesondere die vorgesehene «Stärkung der Nutzerfinanzierung» – de facto eine Verdoppelung der Studiengebühren – trifft Studierende hart. Diese Belastung gefährdet die Chancengleichheit und den Innovationsstandort Schweiz. Auch die Kantone haben sich gegen höhere Gebühren ausgesprochen. Sie müssten ihre Stipendiensysteme anpassen, während Studierende ausgeschlossen werden, oder unter wachsendem Erwerbsdruck leiden – mit negativen Folgen für Lernzeit und längerer Studiendauer. Der Bundesrat liefert derweil keine fundierten Einschätzungen zu den sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Massnahmen.  

Entgegen der Einschätzung des Bundesrats ist der VSS weiterhin überzeugt, dass das Stipendienwesen ohne grundlegende Reformen nicht ausreichen wird, um die Auswirkungen – insbesondere auf sozioökonomisch benachteiligte Studierende – wirksam abzufedern. Obwohl laut Bundesamt für Statistik über 60 Prozent der Studierenden mit finanziellen Schwierigkeiten kämpfen, machen Stipendien und Darlehen im Durchschnitt lediglich 4 Prozent der ihnen zur Verfügung stehenden Mittel aus. Nicht ausgeschöpfte Stipendienmittel sind kein Zeichen finanzieller Sicherheit, sondern Ausdruck eines Systems, das seinen Zweck verfehlt. 

Neben den Gebührenerhöhungen sieht das Programm auch Kürzungen bei Forschung, Berufsbildung und Mobilität vor – mit weitreichenden Folgen für Qualität und internationale Wettbewerbsfähigkeit.  

Der VSS fordert, die Sparmassnahmen des Bundes nicht auf dem Rücken der Studierenden auszutragen. Die vom VSS lancierte Petition gegen die Verdopplung der Studiengebühren, wurde bereits von rund 35’000 Personen unterzeichnet – ein klares Zeichen für den breiten Widerstand. Mit seinen 150’000 Mitgliedern setzt er sich weiterhin entschlossen für Chancengleichheit und den freien Zugang zur Bildung ein.  

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