Kein Fairplay des Parlamentes beim Zugang zur Bildung

Medienmitteilung vom 12. Dezember 2014
Wer ein Stipendium braucht für seine Ausbildung an einer höheren Fachschule, Fachhochschule, ETH oder Universität, soll überall in der Schweiz die gleichen Chancen darauf haben. Heute hängt das vom Kanton ab. Das ist unfair. Und gerade bei Fachkräftemangel braucht es Leute mit Ausbildungen, die zu ihnen passen und nicht zum Portemonnaie der Eltern. Der verabschiedete Gegenvorschlag ist seines Inhaltes entleert worden und löst die Probleme nicht. Einzig die Stipendieninitiative des Verbandes der Schweizer Studierendenschaften (VSS) ermöglicht ein einheitliches, nationales Stipendienwesen und damit einen fairen Zugang zur Bildung.

Mit der nun erfolgten Streichung des Artikels 15, dem minimalen Vollstipendium, durch die Einigungskonferenz erweist sich der Gegenvorschlag als beinahe gegenstandslos. Die
Bundesversammlung bekennt sich somit nicht zur Brisanz und Dringlichkeit des Problems.
Einerseits liegt die Kompetenz bei den Kantonen, was zu 26 völlig unterschiedlichen Stipendienwesen führt. Ob man ein Stipendium bekommt, hängt in erster Linie vom Wohnkanton ab und nicht von der finanziellen und sozialen Lage der Person. Andererseits ziehen sich Bund und Kantone laufend aus der Verantwortung zurück. So hat der Bund seine Subventionen in den letzten Jahren um 75% gekürzt.
Ein Stipendium soll es motivierten Personen, die die Fähigkeiten besitzen, eine höhere Ausbildung ermöglichen – nebst der Unterstützung durch die Familie und einer studienbegleitenden Erwerbstätigkeit.
Stipendien sind insbesondere dort notwendig wo es überhaupt nicht möglich ist einer Erwerbstätigkeit neben der Ausbildung nachzugehen. Denn die meisten Studierenden, deren 75%, arbeiten neben dem Studium, dies ist aber beispielsweise bei einem Medizinstudium oder einem Bauingenieurstudium nicht möglich. Ein Stipendium dient also auch dazu, dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken und den erfolgreichen Ausbildungsabschluss zeitnah zu ermöglichen. Dies stärkt am Ende auch den Wirtschafts – und Bildungsstandort Schweiz.
Darum setzt sich der Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS) für ein JA zur Stipendieninitiative ein – Weil Ausbildung Zukunft schafft!

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