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Das Thema Praktika ist bildungspolitisch von hoher Relevanz. Viele Hochschulstudierende müssen vor, während oder direkt nach dem Studium ein Praktikum absolvieren. Diese Zahl steigt tendenziell an (laut einer Studie von Adecco betrug der Anstieg zwischen 2007 und 2014 40%). 

Aus Sicht der Studierenden ist es von grosser Bedeutung, dass Praktika sinnvoll sind und ein persönliches Lernfeld bieten. Im schlechtesten Fall werden Praktikant*innen als billige Arbeitskräfte ausgenutzt. Der VSS will mit seinen Forderungen den missbräuchlichen Praktiken entgegentreten. Sowohl Studierende als auch Arbeitgeber*innen müssen wissen, worauf es bei fairen Praktika ankommt. Die Politik steht ebenfalls in der Verantwortung. Sie muss endlich den Fokus auf die Thematik richten und nachhaltige Lösungen erarbeiten, auch im Zusammenhang mit den Stipendien. Das Fehlen von klaren Rahmenbedingungen als auch Informationen über diese Anstellungsverhältnisse ergeben einen unbefriedigenden Status Quo, der so nicht länger bestehen darf.

Mit seinen Forderungen will der VSS nicht sagen, dass alles schlecht ist. Das wäre auch nicht möglich, denn es gibt zu wenig Daten zur Situation der (studentischen) Praktika in der Schweiz. Unter diesen Bedingungen ist eine demokratische Debatte nicht möglich, und die Rechte der Praktikant*innen können nicht angemessen geschützt werden. Der VSS will mit den Forderungen, die von Mitgliedern der thematischen Kommission Soziales zuhanden der Delegiertenversammlung ausgearbeitet wurden, eine breitere Debatte anstossen. Arbeitgebende und Hochschulen müssen ihre Verantwortung wahrnehmen, die institutionelle Politik wird aufgefordert das Thema aufzunehmen und die Student*innen müssen ihre Rechte und den Nutzen eines Praktikums kennen.